Anna Fiske – Alle gehen in die Schule

Der erste Schultag ist für alle Kinder ein großer Schritt und ein wichtiger Lebensabschnitt, auf den schon Wochen zuvor hingefiebert wird. Auch wenn der Übergang vom Kindergarten in die Grundschule sicherlich bei vielen mit großer Vorfreude verbunden ist, so schwingt bei einigen auch Unsicherheit, vielleicht auch Ängste und Sorgen mit. Diese wurzeln in Unwissenheit, was auf sie im Detail zukommen mag. Dieses ausführliche Sachbuch informiert nüchtern und allumfassend, sodass man relativ sicher sein kann, dass nach der Lektüre nur noch wenige Fragen offen bleiben.

Aber wie geht das eigentlich – in die Schule kommen?

Passenderweise beginnt das Bilderbuch mit etlichen Fragen, die die Vorschulkinder beschäftigen könnten. Die Autorin kommt damit gleich mit den Lesern in einen gedanklichen Austausch. Die Eröffnung macht die Einschulungsfeier, die deutlich macht, wie groß die Freude bei allen an Schule Beteiligten ist. Hier geht die Autorin sehr kleinschrittig vor und erwähnt, dass die Erstklässler sowohl von der Rektorin als auch von der Klassenlehrerin persönlich begrüßt werden und sich auf das Händeschütteln einstellen könnten. Vom großen Schulhof und der feierlichen Rede der Schulleitung ausgehend, zoomen wir direkt in den Klassenraum und sehen nicht nur große Buchstaben an den Wänden, sondern auch einen Willkommensgruß an der Tafel. An den Plätzen sind Namensschilder zu sehen, ergänzt vom Hinweis, dass erst der zweite Schultag dem Alltag entspricht und eine Mischung aus Lernen und Spielen darstellt.

Der Querschnitt des Schulgebäudes geht alle Eventualitäten durch, welche Räumlichkeiten an einer Schule vorhanden sein könnten. Da wäre die Garderobe, die Turnhalle, das Sekretariat (Schulbüro), das Lehrerzimmer, die Schulbibliothek, der Hausmeister und Räumlichkeiten der Nachmittagsbetreuung, sei es Hort, OGS oder ähnliches. Es werden sogar verschiedene Anordnungen der Tische vorgestellt und damit eine mögliche Sitzordnung. Einigen Kindern wird der Einblick von Schnuppertagen bekannt sein, doch wer bedingt durch die Pandemie nicht die Möglichkeit hatte, wird diese Transparenz sehr zu schätzen wissen.

Besonders wertvoll ist der Hinweis, dass Lernen nicht nur in den Unterrichtsfächern stattfindet, sondern auch auf dem Schulhof und in den Pausen. Dem Sozialverhalten wird vor allem in der Schuleingangsphase ein hoher Stellenwert und eine große Bedeutung beigemessen.

Im ersten Schuljahr lernst du das Leben in der Schule kennen, wie du dich anderen gegenüber verhalten sollst und wie du ein guter Freund oder eine gute Freundin bist.

Hier und da tauchen skandinavische Tagesstrukturen auf, die allerdings im Gespräch schnell geklärt werden können. So findet man hier während des Schultages Mittagspausen oder Muttersprachenlehrerinnen, die das deutsche Systems gewöhnlich an Regelschulen nicht vorsieht.

Den Vorschulkindern und ihren Eltern werden letztlich bedeutende Tipps gegeben, was als Vorbereitung auf die Schule zu Hause gemacht werden kann. Es geht darum, abzuwarten bis man an der Reihe ist, genau hinzuschauen, zuzuhören und nachzufragen oder auch friedlich in der Gruppe zu spielen und sich gut absprechen. Mit den einfachen und farbenfrohen, comichaften Illustrationen schafft es Anna Fiske sehr allumfassend das Schulleben zu umreißen und damit mutiert das Sachbilderbuch zu den gelungensten Büchern für die Vorbereitung auf die Schule. Durch die Interaktion mit den jungen Lesern werden verschiedene Möglichkeiten gedanklich durchgespielt und Unsicherheiten abgebaut. So kann die Vorfreude noch weiter steigen!

Informatives Bilderbuch für Vorschulkinder, mit Empfehlung zum Einsatz von Erziehern und Eltern.

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