Wildtrud Wagner – Eine Brille für Fatouma

Als Lehrerin schätze ich das Bilderbuch Eine Brille für Fatouma sehr, weil es einfühlsam und kindgerecht zeigt, wie wichtig gegenseitige Unterstützung und Selbstvertrauen im Schulalltag sind. Die Geschichte begleitet Fatouma auf ihrem Weg zu einer Brille – einem Thema, das viele Kinder betrifft und oft mit Unsicherheiten oder Scham verbunden ist. Zunächst wird die Weitsichtigkeit erläutert und anhand von Bildern verdeutlicht. Die Motive in der Ferne werden unscharf, während nahe Gegenstände weiterhin schraf erscheinen. Fatouma wird auf dem Weg zum Sehtest von der Leserinnen und Lesern begleitet und darf sich eine neue Brille aussuchen.

Das Buch eignet sich hervorragend, um mit der Klasse über Sehschwächen, Unterschiede und den respektvollen Umgang miteinander zu sprechen. Pädagogisch wertvoll ist vor allem, wie positiv das Tragen einer Brille dargestellt wird. Kinder lernen, dass Hilfsmittel nicht peinlich sind, sondern ihnen helfen, ihre Welt klarer zu sehen und erfolgreich zu lernen. Zudem bietet die Geschichte viele Gesprächsanlässe zu Empathie, Freundschaft und dem Mut, zu sich selbst zu stehen. „Eine Brille für Fatouma“ ist für mich ein gelungenes Unterrichtsbuch, das sowohl in der Vorschule als auch in den ersten Klassen wunderbar eingesetzt werden kann.

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