Der große, runde, große Käse erstrahlt im Glanze seiner Perfektion. Mühelos gewinnt er Wettkämpfe und hat seine Stärken dermaßen perfektioniert, dass er sich bei Wettbewerben nicht einmal groß anstrengen muss. Alle anderen haben gegen seinen Charme, seine Ausdauer, seinen Witz und seine Schnelligkeit keine Chance. So prahlt er um sich und sonnt sich in seinen Erfolgserlebnissen.
Lediglich ein kurzer Blick in seine Vergangenheit verrät, dass er es nicht immer so einfach hatte. Als Kind wuchs er in ärmlichen Verhältnissen auf und gärte im bescheidenen Pasteurisierungsprozess. Diese emotionale Unzulänglichkeit überspielte er gekonnt mit einer undurchdringlichen Mauer, laut der Devise „Mir kann keiner das Wasser reichen“.
Doch eines Tages kam ein stiller Genosse um die Ecke. Ecki Eckmann überholte ohne Tamtam den großen Käse und gewann den Marathon. Er war fokussiert, bescheiden und klopfte sich bei all seinen Siegen nicht noch zusätzlich auf die Schulter. Der große Käse merkte, dass die Niederlage ihm Demut beibrachte und den Druck immer Großes zu leisten, nahm.
Selten findet man Bilderbücher, die Arroganz und Überheblichkeit mit so einer Prise Humor darstellen. Dabei wird der Protagonist nicht auf den Pranger gestellt. Der Leser erhält vielmehr einen Einblick, woher diese Verhaltensweisen stammen und warum sie dort angesiedelt sind. Pädagogisch wertvoll ist zudem die Botschaft, dass man natürlich bei Wettbewerben mitmacht, um zu gewinnen. Doch eine Niederlage ist nicht das Ende. Oft lernt man aus Fehlern vielmehr als aus Erfolgen und Siegesmärschen.




