Marc-Uwe KLing und Astrid Henn – Das NEINhorn

Im Schatten einer riesigen Lilie
wohnt im Herzwald ´ne Einhornfamilie.

Der Herzwald liegt im Land der Träume.
Dort sind die Blumen so groß wie Bäume.

Was macht den Zauber dieses Bilderbuchs rund um das eigenwillige Einhorn aus? Marc-Uwe Kling schuf einen Charakter, der nicht mit der Masse mitläuft, sondern den Mut hat auch selbstsicher und aus voller Überzeugung „Nein!“ zu sagen. Da das Einhorn es als ein sehr wichtiges Wort zur Abgrenzung erachtet, wird es glatt von seiner Tante auf NEINhorn getauft.

Das NEINhorn lebt im rosaroten Paradies voller Plüsch und Wolken aus Zuckerwatte. Die Einhornfamilie spricht sogar in Reimen und kennt keine Sorgen. Diese toxische Positivität geht dem NEINhorn gehörig auf den Keks. So bricht er auf und lernt den Waschbären kennen. Dieser ist eigentlich ein WASbär, denn manchmal entschließt er sich schlecht zu hören. Es gibt schließlich Dinge, die man gekonnt ignorieren darf. Die beiden Individuen freunden sich an und begegnen auf ihrer Reise zwei weiteren Wesen, die genauso gewöhnungsbedürftig wie sie selbst sind.

Ein weiterer Erfolgsfaktor dieser Geschichte ist der integrierte Wortwitz. Nicht nur die Namen der Tiere verraten sehr viel über ihr Wesen, sondern auch die berücksichtigten Sprachspiele lassen Kinder vor Lachen kugeln. Nach etlichen Vorlesebegebenheiten seit der Erscheinung, kenne ich kein Kind, das sich nicht mit dem NEINhorn identifizieren konnte. Der Protagonist bricht eben aus diesem Rahmen der Normen aus und mault, bockt und zeigt sich authentisch mürrisch und genervt. Hier ist Trotz erlaubt und wird sogar noch in einen liebenswürdigen, akzeptierenden Mantel gehüllt.

Die zum Bilderbuch passenden Ausmalvorlagen sind auf der offiziellen Homepage zum Buch zu finden.

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